Personalbemessung in der stationären Pflege
15.11.2022 – 15.11.2022 | Virtuell
Virtueller Fachtag und Transferveranstaltungam 15. November 2022
Virtueller Fachtag und Transferveranstaltung am 15. November 2022
Auf den Qualifikationsmix kommt es an!
Auf vollstationäre Pflegeeinrichtungen kommt ab spätestens Mitte 2023 ein größerer Organisationsentwicklungsprozess zu, damit der angekündigte neue Personalmix umgesetzt werden kann.
Im Rahmen des Projektes ‚Personalbedarfsmessung in der vollstationären Pflege (PeBeM)‘ hat Prof. Dr. Heinz Rothgang wissenschaftlich fundiert ein Verfahren zur einheitlichen Bemessung des Personalbedarfs geschaffen. Die Ergebnisse von PeBeM zeigen,
- dass die aktuelle einheitliche Fachkraftquote von 50 % durch eine bedarfsgerechte Qualifikations- und Personalstruktur in den einzelnen Pflegeheimen abgelöst werden muss
- dass Einrichtungen mit einem höheren Pflegegradmix einen höheren Fachkräfteanteil
benötigen und - dass es in der Zukunft einen erheblichen zusätzlichen Bedarf vor allem von
Assistenzkräften gibt.
Aufgrund der Komplexität und langjährigen Einführung einer Personalbemessung, der Verfügbarkeit von Pflegekräften und weiterer Limitationen ist aktuell zwar noch unklar, ob die wissenschaftlichen Erkenntnisse aus PeBeM vollständig umgesetzt werden können, gleichwohl sind angesichts des anhaltenden Personalnotstandes neue Wege zu beschreiten. Voraussichtlich ab Mitte des Jahres 2023 stehen erste Konzepte zur Implementierung aus der
modellhaften Einführung des Personalmix zur Verfügung. Auf Grundlage der Interventionskataloge aus dem Projekt „PeBeM“ könnte bereits jetzt eine „andere
Aufgabenverteilung” zwischen Fach- und Hilfskräften (im Sinne des neuen Personalmix) “geübt” werden. Da die Kataloge noch nicht praxisgerecht aufbereitet sind, bedarf es allerdings weiterer Anstrengungen, damit die damit verbundene Organisations- und Teamentwicklung gelingen kann. Klar ist, dass es in diesem vielschichtigen Handlungsfeld nicht alleine ausreicht, die Arbeit allein auf mehr Pflegekräfte zu verteilen, zumal diese nicht in ausreichendem Maße zur
Verfügung stehen. Organisationssteuerung, -bedingungen und -abläufe müssen gleichzeitig angepasst und verbessert werden.
Mit dem bpa Projekt StaVaCare 2.0E SH (Stabilität und Variation des Care-Mix in Pflegeheimen unter Berücksichtigung von Case-Mix, Outcome und rganisationscharakteristika – Organisationsentwicklung in Schleswig-Holstein) sind praktische Handlungshilfen für Einrichtungen der stationären Langzeitpflege aus der Praxis für die Praxis entwickelt worden, die die Organisations- und Personalentwicklung berücksichtigen. Dabei wurde auch der Aspekt der Betrieblichen Gesundheitsförderung berücksichtigt. Im Rahmen dieser Veranstaltung werden die wesentlichen Erkenntnisse und anstehenden Entwicklungschritte aus den Projekten vorgestellt und gleichzeitig die aktuelle Situation der pflegerischen Ausbildung in Schleswig-Holstein aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet.
Die Teilnahme ist kostenlos!
Bitte melden Sie sich über folgendes Formular an: Anmeldeformular
Der geplante Programmablauf steht als PDF-Download zur Verfügung.