IGB unterwegs 28.02.2023
Kollaborativer Antidiskriminierungstag
Die Veranstaltung wurde von der Hochschule Bremen, des Bremer Zentrums für Pflegebildung der freigemeinnützigen Träger e.V. in enger Kooperation und Unterstützung durch den Integrierten Gesundheitscampus Bremen (IGB) ausgerichtet.
Eine Hilfestellung zum Aufbau und Etablierung von Verbündetenschaft im Team oder Schutzkonzepten in einer Organisation sowie einer Strategieentwicklung für notwendigen Maßnahmen gegen Diskriminierung bot dieser kollaborativer Antidiskriminierungstag.
Pflegende haben eine zentrale Rolle in der Versorgung in den verschiedenen Bereichen des Gesundheitswesens. Diskriminierung aufgrund der Religion, Hautfarbe, oder durch sexualisierte Gewalt durch Pflegeempfänger:innen oder Kolleg:innen ist für Pflegekräfte keine Seltenheit. Das belastet und führt schlimmstenfalls zum Berufsausstieg.
Im Rahmen der bildungseinrichtungsübergreifenden Veranstaltung setzten sich Auszubildende des Bremer Zentrums für Pflegebildung und Studierende des Internationalen Studiengangs Pflege gemeinsam in Workshops und Ideenwerkstätten mit antidiskriminierenden Strategien auseinander und entwickelten Schutzkonzepte für die Einsatzorte in der Praxis und die verschiedenen Lernorte. Im Fokus standen dabei die Diskriminierung im Kontext von Rassismus und sexualisierter bzw. geschlechterbezogener Gewalt und Übergriffe.
Sowohl Auszubildende des Bremer Zentrum für Pflegebildung als auch Studierende des Internationalen Studiengangs Pflege B.Sc. berichteten in der Reflexion der Praxiseinsätze von Diskriminierungserfahrungen durch zu Pflegenden, in Teams oder der interprofessionellen Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen. Neben der Auseinandersetzung und Reflexion von strukturellen Diskriminierungen und Diversität im Gesundheitswesen, wurden rechtlicher Grundlagen und Pflichten zur Antidiskriminierung sowie Hintergründe und Strukturen von Diskriminierung vermittelt und reflektiert.
Der Integrierte Gesundheitscampus Bremen (IGB) unterstützte und förderte die interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Gesundheitsversorgung. Gerade vor dem Hintergrund des Pflegefachkräftemangels ist die Bedeutung einer guten Willkommenskultur und eines gelungenen Diversity-Managements hervorzuheben. Sensibilisierung und Aufklärung zu den verschiedenen Facetten von Diskriminierung sowie die Entwicklung von Bewältigungsstrategien sind wichtige Erwartungen der Studierenden und Auszubildenen und stehen im Fokus der Veranstaltung. Neben der hohen fachlichen Bedeutung des Themas ist es dem Integrierten Gesundheitscampus wichtig, dass durch solche Formate Auszubildende und Studierende gemeinsame Lernerfahrungen machen. Damit können ähnliche Erfahrungen und Wissensressourcen, aber auch Unterschiede auf Augenhöhe erfahrbar werden, die für die zukünftige professionelle Rollengestaltung in der Pflegepraxis wesentlich sind. Weitere Workshops zu diesem Thema sind angedacht.
Im Video wurden Referent:innen, Student:innen und Auszubildene am kollaborativer Antidiskriminierungstag zu verschiedenen Themen interviewt.