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GPK    05.06.2024

Gesundheitspolitisches Kolloquium zum Thema Klimawandel und Gesundheit – Der Bremer Hitzeaktionsplan

Am 5. Juni fand ein interessantes gesundheitspolitisches Kolloquium in Bremen statt, das sich dem Thema Hitzeaktionsplan des Landes Bremen widmete.

Am 5. Juni fand ein interessantes gesundheitspolitisches Kolloquium statt, das sich dem Thema Hitzeaktionsplan des Landes Bremen widmete. Der Hitzeaktionsplan wurde zwar bereits fertiggestellt, aber noch nicht offiziell verabschiedet.

Die Veranstaltung beleuchtete detailliert die zukünftigen Auswirkungen der steigenden Temperaturen, unterstützt durch berechnete Prognosen und Zeitverläufe. Besonders alarmierend sind die steigenden Temperaturen in der Stadt Bremen, die durch stark versiegelte Flächen tagsüber gefühlt auf 40 bis 44 Grad ansteigen können. Dies betrifft insbesondere stark bebaute und dicht besiedelte Gebiete wie beispielsweise die Innenstadt und Findorff. Auch in Bereichen, in denen normalerweise eine Abkühlung möglich ist, steigen die Temperaturen und der Schutz durch Bäume nimmt ab.

Ein weiteres gravierendes Problem sind die sogenannten Tropennächte, in denen die Temperaturen auch nachts nicht unter 20 Grad fallen. Diese fehlende nächtliche Abkühlung kann zu erheblichem Hitzestress führen.

Der Hitzeaktionsplan legt besonderen Wert auf die Schnittfläche von sensiblen, vulnerablen Gruppen und den stark von Hitze betroffenen Stadtgebieten. Besonders schützenswert sind hier Obdachlose, ältere Menschen, draußen arbeitende Personen, Kleinkinder, Schwangere und Sportler:innen. Der Plan sieht vor, diese Gruppen durch gezielte Maßnahmen zu unterstützen und zu schützen.

Der Maßnahmenplan umfasst fünf Bereiche: 

A. Koordinierung

Es soll eine zentrale Stelle geschaffen werden, um die Maßnahmen zu koordinieren.

B. Kommunikation, Sensibilisierung & Information

Neue Strategien zur Sensibilisierung der Bevölkerung, insbesondere der vulnerablen Gruppen, sollen entwickelt und verbreitet werden.

C. Management zu aktuellen Ereignissen

Maßnahmen zur schnellen Reaktion auf akute Hitzewellen sollen etabliert werden.

D. langfristige Maßnahmen

Städtebauliche Maßnahmen sollen umgesetzt werden, um langfristig die Hitzebelastung zu reduzieren.

E. Monitoring und Evaluation

Die Effizienz der Maßnahmen soll kontinuierlich überwacht und bewertet werden.

 

Ein besonderes Spannungsfeld stellt der Hitzeschutz in Einrichtungen des Gesundheitsbereichs dar, der im Kontext des Fachkräftemangels zusätzliche Herausforderungen mit sich bringt.

Das Kolloquium war insgesamt sehr gut besucht und zeichnete sich durch eine rege Diskussionsfreude aus. Dies unterstreicht die hohe Relevanz des Themas Klimaschutz und die vielfältigen Auswirkungen des Klimawandels, die auf zahlreichen Ebenen spürbar sind.

Der detaillierte Hitzeaktionsplan des Landes Bremen setzt einen wichtigen Schritt zur Bewältigung der zunehmenden Hitzebelastung und zeigt auf, wie dringend Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung und Anpassungen an die klimatischen Veränderungen notwendig sind.

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